Normen und Zertifizierungen spielen in der Kunststoffindustrie eine entscheidende Rolle, um Nachhaltigkeit, Sicherheit und die Einhaltung internationaler Standards zu gewährleisten. Ein tiefes Verständnis dieser Vorschriften ist für Designer, Ingenieure und technische Abteilungen in der Fertigungsindustrie unerlässlich, insbesondere bei der Verwendung von extrudierten und co-extrudierten Kunststoffprofilen und -dichtungen.

Europäische und italienische Vorschriften zum Kunststoffrecycling

Sowohl auf europäischer als auch auf italienischer Ebene wurden Richtlinien und ehrgeizige Ziele eingeführt, um das Recycling zu fördern und die Umweltbelastung durch Kunststoffe zu verringern. Zu den wichtigsten gehören:

• Europäische Richtlinien 2018/850/EU, 2018/851/EU und 2018/852/EU: Diese Richtlinien setzen spezifische Ziele für das Recycling von Siedlungsabfällen und Kunststoffverpackungen, mit einer Quote von 65% bis 2025 und 70% bis 2030.
• Verordnung (EG) Nr. 1935/2004: Betrifft Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen (Food Contact Materials), und stellt sicher, dass sie keine schädlichen Substanzen freisetzen und die organoleptischen Eigenschaften der Lebensmittel nicht verändern.
• Verordnung (EG) Nr. 2023/2006: Ergänzt die vorherige Verordnung, indem sie gute Herstellungspraxis (GMP) für die Sicherheit von Materialien mit Lebensmittelkontakt bereitstellt.
• UNI-Norm 10667: Definiert die Spezifikationen für Sekundärkunststoffe, die aus der Rückgewinnung und dem Recycling von Kunststoffabfällen gewonnen werden, und legt Anforderungen und Methoden für deren Verwendung fest.

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Zertifizierungen für Kunststoffe

Zertifizierungen sind ein Qualitäts- und Konformitätsnachweis für Kunststoffprodukte wie Profile und extrudierte Dichtungen. Hier sind einige der wichtigsten:

1. Plastica Seconda Vita (PSV): Ein italienisches Zertifikat, das einen Mindestanteil an recyceltem Kunststoff in Produkten bestätigt und die Kreislaufwirtschaft fördert. PSV ist ein ökologisches Label, das Qualität und Rückverfolgbarkeit von recycelten Materialien garantiert und grundlegende Konzepte für die Wertschätzung von Kunststoffabfällen einführt, wodurch Transparenz gefördert wird.
2. EuCertPlast: Ein europäisches Zertifikat, das die Qualität der Recyclingprozesse von Post-Consumer-Kunststoffabfällen überprüft. Es stellt die Rückverfolgbarkeit der Materialien und die Einhaltung der Umweltvorschriften sicher und wendet die Norm EN 15343:2008 an, die sich auf das Management und die Rückverfolgbarkeit von Kunststoffen bezieht.
3. Zertifizierung nach EN 15343: Bestätigt die Rückverfolgbarkeit und den Anteil an recyceltem Kunststoff in Produkten und gewährleistet, dass das Material korrekt identifiziert und verwendet wird. Diese Zertifizierung basiert auf unabhängigen externen Audits zur Überprüfung der Qualität der Produktionsprozesse.
4. ISCC PLUS-Zertifizierung: Ein freiwilliges Zertifizierungssystem, entwickelt von der International Sustainability & Carbon Certification (ISCC). Es demonstriert die Nachhaltigkeit von Produkten durch Management der Rückverfolgbarkeit und Massenbilanz und findet Anwendung in biobasierten und technischen Lieferketten, wodurch Transparenz und Zuverlässigkeit gewährleistet werden.

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